Ratgeber zur Pool­wasser­aufbereitung.

Welches sind die Möglich­keiten der Poolwasser-Aufbereitung und was sind die Vor- und Nach­teile der einzel­nen Verfahren? Um diese Fragen geht es in diesem Ratgeber. Knechtgarten ist Grün­dungs­mitglied von Swisspool und baut seit rund 30 Jahren Pools mit bio­lo­gi­scher Wasser­auf­be­reitung, Chlor, Aktiv­sauer­stoff und Elektro­lyse­zelle. Dies sind unsere Erfahrungen.

Kernaussagen

  • Poolwasser muss einerseits kontinuierlich von Schmutzpartikeln gereinigt werden (mechanische Reinigung); auf der anderen Seite muss die Keimbildung dauerhaft unterbunden werden (chemische Reinigung).
     
  • Elektrolysezellen bieten den grössten Komfort: Sie produzieren das Wasserpflegemittel direkt bei Bedarf. Der regelmässige Kauf von Pflegemitteln entfällt und es entsteht kaum Chlorgeruch.
     
  • Die Pooldesinfektion mit Chlor ist günstig und effektiv: Mit einer hochwertigen Dosieranlage hat man praktisch keinen Chlorgeruch mehr. Chlor muss allerdings regelmässig in Kanistern angeschafft werden.
     
  • Aktivsauerstoff ist effektiv und verursacht weder Chlorgeruch noch gerötete Augen. Er ist im Vergleich zu Chlor allerdings etwa viermal so teuer in der Anschaffung und deshalb nur für kleine Pools zu empfehlen.
     
  • Der Biopool unterscheidet sich optisch nicht von herkömmlichen Pools und kommt im Gegensatz zu Pools mit chemischer Desinfektion ganz ohne Wasserwechsel aus. Allerdings bilden sich an den Beckenrändern schneller Ablagerungen.

1.1 Wie funktioniert die Poolwasser-Aufbereitung im Allgemeinen?

Poolwasser muss einerseits kontinuierlich von Schmutzpartikeln befreit (mechanische Reinigung) und andererseits dauerhaft keimfrei gehalten werden (chemische Reinigung). Bei der chemischen Desinfektion wird ein jährlicher Wasserwechsel empfohlen, da sich die Abbauprodukte des Pflegemittels mit der Zeit im Wasser anreichern. Die biologische Wasseraufbereitung kommt ganz ohne Wasserwechsel aus - erfordert aber etwas mehr Pflege.

1.2 Wie wird das Poolwasser von Schmutzpartikeln gereinigt?

Für die physikalische Reinigung werden meist Sandfilteranlagen eingesetzt: Das Wasser wird im Kreislauf durch einen Filter geführt, wobei die Schmutzpartikel im porösen Sand des Filtersubstrats hängen bleiben. Sandfilter müssen etwa zweimal im Monat gründlich gespült werden. In Biopools werden vorwiegend Partikelfilter von Swissteich eingesetzt, die ohne Spülung auskommen. Hier muss das Filtervlies etwa zweimal im Jahr gewechselt werden.

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1.3 Wie kann die Keimbildung chemisch oder biologisch verhindert werden?

Die chemische Reinigung erfolgt beim klassischen Pool durch die gezielte Zugabe eines Pflegemittels wie Chlor oder Aktivsauerstoff, das Keime abtötet. Durch den Einsatz hochwertiger Mess- und Dosiertechnik gelangt nur das notwendige Minimum an Pflegemittel in das Becken. In Biopools wird der Nährstoffgehalt des Wassers so weit reduziert, dass sich Keime gar nicht erst bilden können. Dies erfordert eine regelmässige Überwachung der Wasserqualität.

1.4 Was ist besser, chemische oder biologische Wasseraufbereitung?

Beide Arten der Wasseraufbereitung haben Vor- und Nachteile: Da Biopools ohne Wasserwechsel auskommen, sind sie insgesamt ökologischer als chemische Pools. Biopools sind jedoch etwas pflegeintensiver, da sich an den Rändern schneller Ablagerungen bilden. Optisch unterscheidet sich ein chemischer Pool im Prinzip nicht von einem Naturpool. Letztlich ist es eine Frage der persönlichen Vorlieben.

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2.1 Was sind die häufigsten Vorurteile gegenüber Chlor-Pools?

Ein gängiges Vorurteil besagt, dass Chlor-Pools penetrant riechen, gerötete Augen und Juckreiz verursachen und eine Belastung für die Umwelt darstellen. Dies trifft nur auf Pools mit billiger Mess- und Dosiertechnik zu. Bei Pools mit hochwertigen Systemen zur Chlormessung bzw. -dosierung gelangt deutlich weniger Chlor ins Beckenwasser. Chlorgeruch, Hautreizungen und gerötete Augen treten so praktisch nicht mehr auf. Die Umweltbelastung durch das Chlor ist im Vergleich zum Wasserverbrauch vernachlässigbar. Gerne dürfen Sie auf Anfrage einen unserer hochwertigen Chlor-Pools ausprobieren.

2.2 Wie funktioniert die Pooldesinfektion mit Chlor?

Eine Messsonde überwacht kontinuierlich den Chlorgehalt des Poolwassers. Sobald der Grenzwert erreicht ist, wird über eine Pumpe automatisch flüssiges Chlor in das Schwimmbecken geleitet. Das Chlor tötet Keime und Algen ab und sorgt so für sauberes Wasser. Damit die Desinfektion des Schwimmbeckens mit Chlor wirksam ist, muss der pH-Wert des Wassers zwischen 7,0 und 7,4 liegen. Andernfalls ist wesentlich mehr Chlor erforderlich, um das gleiche Ergebnis zu erzielen.

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2.3 Welche Vor- und Nachteile hat die Wasser­aufberei­tung mit Chlor?

Chlor ist ein weit verbreitetes und kostengünstiges Mittel zur wirksamen Desinfektion von Poolwasser. Das Wasserpflegemittel führt aber auch zu einem Chlorgeruch oder -geschmack, wenn es nicht genau dosiert wird, und kann zu geröteten Augen und Hautirritationen führen. Bei richtiger Dosierung ist die Umweltbelastung durch Chlor vernachlässigbar, wenn man sie mit dem hohen Wasserverbrauch für die Rückspülung von Sandfilteranlagen vergleicht. Chlor muss in Kanistern gekauft werden und verliert bei der Lagerung an Wirksamkeit.

2.4 Was kostet die Pooldesinfektion mit Chlor?

Chlor wird in Kanistern zu 25 kg gekauft und kostet ca. 100 CHF pro Kanister. Ein Schwimmbecken von 3 x 6 m verbraucht pro Jahr etwa ein bis zwei Kanister Chlor, also maximal 200 CHF pro Jahr. Wie viel Wasserpflegemittel tatsächlich benötigt wird, hängt neben dem Wasservolumen und dem pH-Wert des Wassers auch von der Nutzungsintensität ab.

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3.1 Was ist Aktivsauerstoff?

Aktivsauerstoff ist eine Alternative zu Chlor für die Wasseraufbereitung in Schwimmbecken und hat den Vorteil, dass er praktisch geruchlos ist. Er ist besser bekannt unter dem Namen «Wasserstoffperoxid» und wird unter anderem auch als Bleichmittel für Textilien, zur Reinigung von Oberflächen oder als Haarfärbemittel eingesetzt.

3.2 Wie funktioniert die Wasseraufbereitung mit Aktivsauerstoff?

Aktivsauerstoff wird in Kanistern gekauft und dem Badewasser in regelmässigen Abständen zugesetzt. Die chemische Verbindung setzt Sauerstoff frei, der Keime und Mikroorganismen abtötet. Im Gegensatz zu Chlor belastet der Abbau von Aktivsauerstoff die Umwelt nicht, da keine chlorhaltigen Nebenprodukte entstehen. Für eine wirksame Wasserdesinfektion muss der pH-Wert des Wassers zwischen 7,0 und 7,4 liegen. Ist dies nicht der Fall, verbraucht der Pool deutlich mehr Wasserpflegemittel.

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3.3 Was sind die Vor- und Nachteile der Wasseraufbereitung mit Aktivsauerstoff?

Aktivsauerstoff führt zu einer wirksamen Desinfektion des Poolwassers und ist dabei praktisch geruchlos und umweltverträglich. Das Risiko von Augenrötungen und Hautreizungen ist gering. Im Gegensatz zu gechlorten Becken ist bei Aktivsauerstoff kein Wasserwechsel erforderlich, da sich keine giftigen Abbauprodukte im Wasser anreichern. Wasserstoffperoxid ist jedoch im Vergleich zu Chlor deutlich teurer in der Anschaffung und daher vor allem für kleinere Pools zu empfehlen. Für den Bezug von Wasserstoffperoxid in Kanistern ist eine Registrierung beim Fedpol erforderlich.

3.4 Was kostet die Pooldesinfektion mit Aktivsauerstoff?

Ein Pool von drei auf sechs Metern verbraucht Aktivsauerstoff für rund 600 bis 800 Franken pro Jahr. Damit ist Wasser­stoff­peroxid fast viermal so teuer wie Chlor. Der tatsächliche Verbrauch hängt von der Grösse des Wasservolumens, der Nutzungsintensität und dem pH-Wert des Wassers ab.

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4.1 Was sind die häufigsten Vorurteile gegenüber Elektrolyse-Pools?

Einem Vorurteil zufolge sind Elektrolysezellen wartungsintensiv und führen zu Korrosion an metallischen Anlagenteilen. Unsere Erfahrung zeigt, dass die Qualität der Elektrolysezelle entscheidend für den Betrieb ist. Hochwertige Elektrolysezellen benötigen nicht mehr Pflege als Schwimmbecken mit Chlor oder Aktivsauerstoff und kommen ohne den regelmässigen Kauf von Wasserpflegemitteln aus. Wegen der Korrosionsgefahr raten wir bei Edelstahlbecken von Elektrolysezellen ab.

4.2 Wie funktioniert die Wasseraufbereitung durch Elektrolyse?

Bei der Niedrigsalzelektrolyse oder Hydrolyse wird das im Wasser gelöste Salz in der Elektrolysezelle in Chlor und Natriumhydroxid aufgespalten. Es wird nur sehr wenig Salz benötigt. Das Chlor desinfiziert das Wasser und zerfällt anschliessend wieder zu Salz. Die Elektrolysezelle wird über eine Chlorsonde aktiviert und arbeitet nur, wenn der Schwellwert erreicht ist. Für einen effizienten Betrieb muss der pH-Wert zwischen 7,0 und 7,4 liegen. Ist dies nicht der Fall, muss die Elektrolysezelle deutlich mehr arbeiten.

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4.3 Was sind die Vor- und Nachteile von Elektrolyse-Pools?

Der Elektrolyse-Pool verfügt über eine stabile Chlor-Zufuhr, weil die Elektrolysezelle das Chlor unmittelbar bei Bedarf produziert. Das frische Chlor hat die höchste Wirksamkeit, weil es nicht zuvor gelagert wurde. Dadurch ist der Chlorgeruch geringer und es kommt nur sehr selten zu geröteten Augen und Hautreizungen. Die Elektrolysezelle muss jedoch regelmässig entkalkt werden. Etwa einmal im Jahr muss dem Schwimmbadwasser Salz zugesetzt werden. Wegen der korrosiven Wirkung des Salzes sollten Elektrolysezellen nicht in Chromstahlbecken eingesetzt werden.

4.4 Was kostet die Wasseraufbereitung mit Elektrolysezelle?

Die Wasseraufbereitung mit Elektrolysezelle kostet pro Jahr ca. 400 bis 500 CHF. In dieser Kostenschätzung ist die Elektrolysezelle und das Mittel zur Korrektur des pH-Wertes enthalten. Im Vergleich zu Chlor ist die Elektrolysezelle zwar insgesamt teurer, bietet aber auch wesentlich mehr Komfort: So ist der Chlorgeruch praktisch nicht mehr wahrnehmbar und es entstehen keine Kosten oder Aufwände für die Anschaffung eines Wasserpflegemittels.

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5.1 Welche Vorurteile gibt es gegenüber der biologischen Wasseraufbereitung?

Vorurteilen zufolge sind Biopools oft grünlich und benötigen viel Pflege. Was die Klarheit des Wassers betrifft, gibt Swisspool bei richtiger Pflege eine zeitlich unbegrenzte Klarwassergarantie. Algen, Entenflöhe und Mückenlarven haben in einem korrekt gewarteten Biopool mit kontinuierlicher Umwälzung keine Chance. Biopools setzen allerdings entlang der Ränder schneller Ablagerungen an und benötigen deshalb etwas mehr Pflege.

5.2 Wie funktioniert die bio­lo­gische Wasser­auf­be­reitung ohne Chemie?

Im Biopool wird der Nährstoffgehalt des Wassers auf ein Minimum reduziert, damit sich keine Algen bilden können: Dazu wird das Beckenwasser kontinuierlich durch einen Biofilter gepumpt, wo Mikro­orga­nis­men die organischen Nährstoffe abbauen. Gezielt eingesetzte Pflanzen entziehen dem Wasser Phosphat und bilden einen zusätzlichen Schutz gegen die Algenbildung. Schmutzpartikel werden durch den leistungsfähigen Partikelfilter von Swisspool herausgefiltert. Eine kontinuierliche Überwachung der Wasserqualität stellt sicher, dass der Biopool im ökologischen Gleichgewicht bleibt.

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5.3 Welche Vor- und Nachteile hat die biologische Wasseraufbereitung?

Dank des natürlichen Wassers treten beim Baden keine geröteten Augen und Hautreizungen auf. Der Partikelfilter von Swisspool kommt ohne Rückspülung aus und spart so gegenüber herkömmlichen Sandfiltern mindestens 30'000 Liter Wasser pro Jahr. Es ist zudem kein Wasserwechsel nötig, zumal sich keine giftigen Chlorabbauprodukte anreichern können. Zwischen Frühjahr und Spätherbst benötigt der Biopool rund zwei bis drei Stunden Pflege pro Woche. Die Wasserumwälzung muss rund ums Jahr in Betrieb sein, damit die Mikroorganismen im Biofilter mit Sauerstoff versorgt werden.

5.4 Was kostet die biologische Wasseraufbereitung ungefähr?

Es fallen jährlich Kosten für mineralische Wasserpflege-Hilfsmittel zwischen 50 CHF und 100 CHF an. Hinzu kommen allfällige Kosten für die Pflanzenpflege, falls Sie diese von einem Profi machen lassen wollen.

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6 Fazit

Die Grundsatzfrage, ob chemische oder biologische Wasseraufbereitung, ist letztlich eine Frage der persönlichen Vorlieben. Beim Einsatz von hochwertiger Mess- bzw. Dosiertechnik treten die Nebenwirkungen von Chlor kaum noch auf, da weniger Pflegemittel ins Wasser gelangt. Aktivsauerstoff hat im Gegensatz zu Chlor keine Nebenwirkungen, ist aber vergleichsweise teuer in der Anschaffung. Elektrolysezellen bieten insgesamt den grössten Komfort, da die Anschaffung und Lagerung eines zusätzlichen Pflegemittels entfällt. Biopools sind umweltfreundlicher als konventionelle Pools, da sie weniger Wasser verbrauchen.

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Aqua Suisse

Aqua Suisse ist die Schweizerische Vereinigung von Unternehmen für Wasser- und Schwimm­bad­technik. Sie bietet unter anderem Kurse in den Bereichen Wasser­auf­be­reitung, Schwimmbadtechnik und Sicherheit an.

Swisspool

Knechtgarten ist Gründungsmitglied von Swisspool, dem Kompetenznetzwerk für innovative Pool- und Schwimmbadtechnik aus der Schweiz. Seit rund 30 Jahren verbessern wir unsere Systeme mit viel Leidenschaft.

JardinSuisse

JardinSuisse ist der Branchenverband der Gartenbau- und Gärtnereibetriebe. Er organisiert die gärtnerische Berufsbildung und vertritt die Interessen seiner Mitglieder gegenüber Bund, Kantonen und Dritten.

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